Herkunft: Europa und Asien

 

Verbreitungsgebiet: In Europa und von Vorderasien bis zur Mandschurei lückig verbreitet und gebietsweise fehlend. Das Verbreitungsgebiet ist als Folge der Verteilung geeigneter Lebensräume stark aufgesplittert. In der Schweiz gibt es ca. 30 – 40 Bartmeisen-Paare im Raum Kreuzlingen / Untersee (Bodensee) und im Raum Biel/Murten. Die Bartmeise ist meist Jahresvogel, aber in ungünstigen Jahren wandern manche Populationen im Herbst ab. Ausharrende Trupps werden in strengen Wintern oft stark dezimiert.

 

Lebensraum: Lebt in Schilf- und Röhrichtbeständen in der Nähe von Gewässern.

 

Nahrung: Insekten und Spinnen (Sommer), Gras- und Schilfsamen (Winter)

 

Größe: Länge 14 – 15.5 cm, Gewicht 12 – 18 gr.

 

Ordnung: Sperlingsvögel (Passeriformes)
Familie Papageischnabel-Tamalien (Panuridae)
Gattung: Bartmeisen Panurus
Art: Bartmeise Panurus biarmicus
 
Die Bartmeise ist die einzige Drosselmeisenart (Timaliidae) in Europa. Sie ist ein kleiner, hell gelbbrauner Bewohner von Schilfgebieten mit einem ausfallenden hell gelbbraunen Schwanz. Sie zuckt oft mit dem Schwanz oder stelzt ihn und spreizt dabei die Steuerfedern; sie fächert den Schwanz mitunter auch im Flug. Die Bartmeise lebt paarweise oder in kleinen Familien und brütet kolonieweise in Schilfwäldern an Seen und in Süss- und Brackwassersümpfen. Ihr Flug ist etwas unbeständig in unregelmässigen, flachen Bögen und mit schwirrenden Flügelschlägen. Die Bartmeise klettert geschickt an Schilfhalmen und kann mit ihren Zehen zwei Schilfhalme gleichzeitig umgreifen. Sie scharren gemeinsam auf dem Boden, wie Hühner.
 
Der namensgebende Geschlechtsdimorphismus ist augenfällig. Das adulte Männchen hat einen hell-blaugrauen Kopf mit weisser Kehle und trägt einen langen nach unten weisenden schwarzen Bart. Das Gefieder der Oberseite ist braunbeige, die Flügel haben schwarze Flecken und die äusseren Schwungfedern sind weiss gesäumt. Die Unterschwanzdecken sind schwarz. Das Weibchen hingegen ist ohne Bartfeld und hat ein beigebraunes Gefieder. Ihre Kehle ist schutigweiss und die Unterschwanzdecken sind beige.
 
Stimme:
Die Bartmeise verrät sich meist durch lebhaft, nasal und unrein klingende Flug- und Lockrufe. Der Gesang besteht aus 3 - 4 unreinen, knirschenden Tönen.
 
Brutbiologie
Für die Balz ist der Gesang der Bartmeise unbedeutend, wichtig ist die Schaubalz. Bei dieser entfaltet das Männchen die ganze Pracht seines Gefieders. Die Vögel finden sich noch in ihrem Jugendkleid zu Paaren zusammen, die ihr Leben lang unzertrennlich sind. Manche Hähne leben jedoch polygam.Das Nest wird niedrig im Schilf in Wassernähe, überwiegend aus Schilfblättern und -Rispen gebaut. Bartmeisen brüten zweimal oder mehr pro Jahr. Das Gelege umfasst 5 - 7 Eier und wird während 12 – 13 Tage bebrütet. Die Nestlingsdauer beträgt 15 – 16 Tage.
 
Laut IUCN gilt die Bartmeise mit ihrem extrem grossen Verbreitungsgebiet und grossen Populationen als „nicht gefährdet“.
 
Text: Nadia Breiter
 
Quellen / Literatur
-Vögel – Zootierhaltung / Tiere in menschlicher Obhut, W. Grummt, H. Strehlow (Hrsg.) Verlag Harri Deutsch
- Tiere - Die grosse Bild-Enzyklopädie, von David Burnie, Dorling Kindersley, London,
- Der neue Kosmos Vogelführer, Kosmos-Verlag Stuttgart, 1999
- IUCN